Tattoos

 

Tätowieren und seine Kultur

Das Tätowieren ist eine uralte Kunstform, bei der Farbpigmente mit Nadeln in die Dermis (die zweite Hautschicht) eingebracht werden, um dauerhafte Muster, Symbole oder Bilder zu erzeugen. Die Technik reicht mindestens 5.000 Jahre zurück, wie Funde bei der Gletschermumie Ötzi (ca. 3300 v. Chr.) oder polynesischen Traditionen zeigen.

Kulturelle Bedeutung:

  • Indigene Kulturen: In Polynesien (z. B. Samoa, Māori) symbolisieren Tätowierungen (Tatau) Rang, Stammeszugehörigkeit, Schutz oder Übergangsriten. Sie werden rituell mit Knochen- oder Holzwerkzeugen ausgeführt.
  • Asien und Afrika: Japanische Irezumi (ganzkörperliche Motive) standen für Yakuza-Zugehörigkeit oder ästhetische Meisterschaft; afrikanische Stämme nutzen Narben und Tätowierungen als Schönheits- und Identitätsmerkmale.
  • Westliche Welt: Im 18./19. Jahrhundert bei Seeleuten populär (z. B. Anker, Schwalben als Glücksbringer), erlebte es im 20. Jahrhundert durch Subkulturen (Punks, Biker) und Stars wie Janis Joplin einen Boom. Heute ist es mainstream, steht für Individualität, Erinnerung oder Rebellion.

Moderne Entwicklung: Tätowierungen sind global akzeptiert, mit Fokus auf Hygiene (Einwegmaterialien, Sterilisation) und Vielfalt (z. B. UV-Tattoos, Minimalismus). Dennoch persistieren Tabus in konservativen Gesellschaften oder Berufen. Die Kultur dreht sich um Selbstexpression, Gemeinschaft (Tattoo-Conventions) und künstlerische Innovation.

 

Tattoos heute

 

Das Tätowieren hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer Subkultur zu einem globalen Mainstream-Phänomen entwickelt. Moderne Trends umfassen:

  • Minimalismus und Feine Linien: Kleine, filigrane Motive wie Symbole, Schriftzüge oder geometrische Formen erfreuen sich großer Beliebtheit, oft in Schwarz oder dezenten Farben. Sie wirken unaufdringlich und sind besonders bei jüngeren Generationen (Gen Z) gefragt.
  • Watercolor- und Abstract-Tattoos: Aquarell-ähnliche, fließende Farbverläufe ohne harte Konturen imitieren Malerei und verleihen der Haut einen künstlerischen, träumerischen Look.
  • Handpoke und Stick-and-Poke: Eine Rückbesinnung auf traditionelle, maschinellose Techniken – Tattoos werden von Hand mit Nadel und Tinte gestochen. Dieser Trend steht für Authentizität, Individualität und oft auch DIY-Kultur, birgt aber höhere Infektionsrisiken.
  • UV- und Glow-in-the-Dark-Tattoos: Mit spezieller Tinte, die unter Schwarzlicht leuchtet, werden temporäre Effekte für Nachtleben und Festivals geschaffen – ein spielerischer, experimenteller Ansatz. In Deutschland sind diese Spezialfarben allerdings nicht zugelassen!
  • Tattoos als Mental-Health-Symbolik: Motive wie Semikolons (für Suizidprävention), Wellenlinien (für psychische Gesundheit) oder Daten wichtiger Lebensereignisse dienen als sichtbare Erinnerung an Überwindung und Resilienz.
  • Kulturelle Appropriation und Sensibilität: Während polynesische (z. B. Māori-Tātowierungen), japanische Irezumi oder afrikanische Scarification-Muster weiterhin inspiriert werden, wächst die Kritik an unreflektierter Übernahme. Viele Künstler und Künstlerinnen  fordern Respekt vor Ursprung und Bedeutung.
  • Technologische Innovationen: Tattoomaschinen mit präziserer Nadelführung, vegane Tinten und Hautpflegeprodukte mit CBD oder Hyaluron verbessern Heilung und Nachhaltigkeit. Zudem experimentieren Studios mit Augmented Reality, um Tattoos vorab virtuell auf der Haut zu visualisieren.

Insgesamt steht die moderne Tattookultur für Individualität, Kunstfreiheit und gesellschaftliche Akzeptanz – gleichzeitig aber auch für Reflexion über Herkunft, Gesundheit und Verantwortung.

 

Hinweise zur Pflege einer neuen Tätowierung

Die Tätowierung 2x täglich mit warmem Wasser und PH-neutraler Seife abwaschen, vorsichtig abtrocknen und hauchdünn mit Believa AFTER CARE einreiben. Eine erbsengrosse Menge bei einem mittelgrossen Tattoo genügt völlig!

Diese Prozedur morgens und abends für einen Zeitraum von ca 2-3 Wochen täglich widerholen. Nach einigen Tagen wird aufgrund der fortschreitenden Abheilung ein leichter Juckreiz auftreten.

Es darf nicht gekratzt werden, da die Haut dadurch erneut verletzt wird. An einer aufgekratzten oder aus anderes Gründen verletzten Stelle wird der Heilungsprozess verlängert, die Farbe abgestoßen und es können Krankheitserreger in die Wunde eindringen.
Eine Tätowierung ist eine Schürfwunde und ist wie eine solche zu behandeln. Sie ist stets sauber zu halten und muss 2 Wochen vor
Sonne / Solarium / Sauna
Chlor- / Salz- / Brackwasser
Haustieren
Verletzungen durch Sport Arbeit etc.

geschützt werden.

TIPP: Auch später die Tätowierung stets vor dem Sonnenbad (auch Solarium!) mit hohem Lichtschutzfaktor eincremen, dadurch behält sie scharfe Konturen und brillante Farben!